Kraft des Geistes

Das Altwerden beginnt im Kopf

Wie wirkt sich eine positive Geisteshaltung im Alterungsprozess aus?

Wir nehmen es als selbstverständlich hin, dass unser Gehirn sich in jeder Lebenslage anpasst, jedenfalls etwa bis zum 50. Lebensjahr. Spätesten jetzt, wenn man beginnt über Fältchen, graues Haar und dicke Taille zu klagen, denkt man  öfter ans Alter.

Man wird auch von der Gesellschaft programmiert, wie man über das  Alter  und  „älter werden“ zu denken hat, man wird altersgemäß eingestuft und man wird entsprechend danach behandelt. Man fängt an ein bisschen zu kokettieren mit dem Satz:„Jawohl, man ist ja nicht mehr der/die Jüngste“!
Diese geistige Programmierung lautet so ungefähr, ab “50“ geht man in die “Uhu´s Vereine“, man gehört langsam zum „ alten Eisen“.
Diese obligatorische  Einstellung zu sich selbst, hat jeder von uns zu verinnerlichen und peu-a peu sich in dieses Konzept einzuregimentiren.
Man hat immer weniger Ansprüche an die Liebe, an die Jugendlichkeit im Denken und Aussehen und man hat sich vorzubereiten für den großen „ Crash“- (Bluthochdruck, Arthrose, Diabetes und Krebs, man wird auch medizinisch nach der Morbiditäts-Stufe inregistriert und man bekommt entsprechend eine intensive Medikation.
Wollen Sie so sein? Wollen Sie mitmachen an diesem Programm?

BITTE, NEIN!

Die Gehirnforschung hat festgestellt, dass mit dem Alter ab “50“, einige Komponente der Gehirnleistungsfähigkeit wie: das schnelle Lernen , Aufnehmen von Reizen und das Erinnerungsvermögen im Kurzzeit–Gedächtnis, sowie das schnelle Kopfrechnen nicht so gut wie bei 20- bis 30- jährigen abschlägt.

Allerdings, es gibt Hoffnung! Mit dem Alter bessert sich, mehr denn je, die “Emotionale Intelligenz“, so genannt “der letzte Schliff“ in der Entwicklung unseres Gehirn.
Somit, gehört zu den Errungenschaften des Alters die emotionale Stabilität um Turbulenzen des Lebens mit mehr Flexibilität und weniger Tumult und Aggressivität zu begegnen und zu meistern.
Neurologisch ausgedrückt, im Alter ab 50 stehen die Gehirnareale, welche Gefühle bewerten und kontrollieren, besser in Einklang zueinander, als bei Jungen oder etwas mehr Erwachsenen der Fall ist. Unbewusst bekommen die Emotionen eine größere Bedeutung.
Es gehört zu den Mythen des Altwerdens, dass die Menschen mit der Zeit emotional abstumpfen.
Umgekehrt ist es der Fall. Sie sind fähig für tieferes Empfinden, sie haben aber die Gefühle mehr unter Kontrolle, sie können Gefühle besser einschätzen und beschreiben. Mit zunehmendem Alter greift Herz und Verstand, Gefühl und Denken immer besser in einander.

Auch über die eigene Identität und Selbstwertgefühl haben die Menschen ab “50“ andere Kapazitäten, sie haben eine präzisere Selbstwahrnehmung in sozialen Situationen, sie haben mehr Selbstvertrauen, sind produktiver und haben mehr Kontrolle über das, was in ihrem Leben so vor sich geht.
Auf neurologischer Ebene heißt es , dass die beide Gehirn-Hemisphären in optimalem Einklang und Einsatz sind, die logisch-analytische linke Hemisphäre mit der nichtsprachlich-intuitive und emotionalen rechten Hemisphäre. Damit ist die Wahrnehmungsqualität, wie wir die Welt im wahrste Sinne des Wortes erleben, wie wir aus einer Situation den Ausweg finden, Problemlösungen zu finden Entscheidungen zu treffen , das Glas halb voll oder halb leer zu sehen, viel exakter. Das ist das Ergebnis eines langjährigen Training der Kontrollinstanz im Stirnlappen, unser genetisch bedingtes Temperament zu beherrschen.

Gefühle können die Leistungsfähigkeit jeder kognitiven Kompetenz entscheidend beflügeln oder behindern und im Zuge des Alterungsprozesses des Gehirns werden wir immer besser darin, unsere Gefühle zu kennen und zu kontrollieren. So können die ältere Menschen  besser als die Jüngeren langfristige Ziele verfolgen und Wünsche aufschieben. Zusammenfassend kann man feststellen, dass im Zuge der Alterung,  die Vernunft bessere Kontrolle über die Gefühle hat, natürlich auch durch die Erfahrung, die man im Laufe des Lebens mit seinen Gefühlen gemacht hat. Die Fähigkeit der Gefühlskontrolle und Gefühls-Einschätzung nennt man in der Psychologie EMOTIONALE INTELLIGENZ (EQ genannt).

Sie umfasst :

  • Die Fähigkeit eigene Gefühle zu erkennen und zu kontrollieren(intrapersonale Intelligenz)
  • Die Gefühle anderer zu deuten und entsprechend zu reagieren (interpersonale Intelligenz)
  • Den Zugang zu eigenen Gefühlen und die verschiedenen Nuancen zu unterscheiden und einzuschätzen
  • Emotionen in angemessener Form auszudrücken
  • Emotionen in Dienst eines größeren Zieles zu stellen, zu warten und an kleine Belohnungen zu verzichten
  • Empathie zu empfinden (d.h. gut einschätzen zu können was andere empfinden = Menschenkenntnis)
  • Umgang mit den Emotionen anderer und das Lösen von Konflikten.

Die Studien zeigen, dass die höchsten Werte hinsichtlich der emotionalen Intelligenz (EQ) jenseits des 60. Lebensjahr erreicht werden.
Das heisst aber nicht, dass in diesem Sinne ein Automatismus durch welcher jeder alte Mann oder Frau unweigerlich mit dem Alter weise und emotional kontrollierter wird. Aber durch die Lebenserfahrungen und mit der Alterung des Gehirns sind Voraussetzungen gegeben um so zu sein. Nicht jeder Ältere ist  darin jüngeren Menschen überlegen, aber jeder für sich ist im Alter besser in diesem Sinne als er selbst in jüngeren Jahren.

Ist das nicht wunderbar?

Und noch etwas! Die älteren Menschen sind überproportional karitativ tätig in Vereinen und sozialen Institutionen, sie geben ein Gefühl der Verantwortlichkeit anderen Menschen gegenüber, sie engagieren sich für wohltätige Projekte.
Interessant ist zu bemerken, dass engagierte Senioren gesünder, aktiver glücklicher und  “verjüngter“ sind.

 EIN TIPP UM JUNG ZU BLEIBEN!

Vor allem Fremdes und Unbekanntes verursachen Überforderung im Alter, stärker als in jungen Jahren, da die NEUGIERDE auf Neues (im Gehirn vermittelt durch den Botenstoff Dopamin) abnimmt.
Deswegen empfehle ich meinen Kunden, etwas für sich an Interessantem und Spannendem zu entdecken, und somit ihre Neugierde zu wecken.

Neugierde reduziert die Angst vor dem Neuen und verkleidet es mit Spannung zum Entdecken. Neugierde vertreibt Stress und setzt Dopamin frei im Gehirn ( Glückshormone werden ausgeschüttet). Man könnte sagen, Dopamin gewinnt gegen Adrenalin, Neugierde gewinnt gegen Stress, so bleibt man dazu fähig, das Neue und Unbekannte mit Spaß entgegen zu nehmen.
Da die Emotionalität gesteigert ist, reagieren die ältere Menschen vor plötzlichen überraschenden negativen Ereignissen, wo äußere Gefahr sich meldet, mit sehr starken Reaktionen. Dies verursacht eine massive Stresshormone-Ausschüttung, welche überflutet im Nu das Gehirn und sogar eine Denkblockade auslösen kann (“Blackout“). Diese Tatsache ist zu bemerken. Das ist der Grund, warum im Alter, bei stressbetonten  Ereignissen, auch schwerwiegende blutzirkulatorische Attacken, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall häufig zu melden sind.

Was tut man dann?

Zum Einem, eine emotionale Grundeinstellung der Zufriedenheit und des „ los lassen“  kann man besser erziehen, also, stressstabiler werden. Zum Zweiten, Neugierde zu kultivieren, in der Mitte bleiben, nicht Vereinsamen, Kontakt zu den Mitmenschen  verschiedener Altersgruppen suchen.

Keine Ängste zum Altwerden und Krankheiten züchten, frei und fern von solchen Psychosen bleiben.
Krankheiten vorbeugen bevor sie eintreten, naturverbunden und in Bewegung bleiben.
Liebe für Kinder und Tiere beibehalten…und nicht vergessen:
Man ist so alt wie man sich fühlt!
Es gibt ein kalendarisches Alter und ein biologisches Alter. Menschen die 10-12 Jahre sich junger fühlen als in ihren Geburtsurkunde steht, behalten laut Studien, bis ins sehr hohe Alter, alle Kognitiven Fähigkeiten und freuen sich  besserer Gesundheit und Vitalität.
Hier entdeckt man wieder, dass die Kraft der Gedanken und die feste Überzeugung funktionieren, so dass der Mensch langsamer altert.

… und dann klappt es auch mit dem Nachbar!

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